Antrag für eine Waldstrategie

Kommunales

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

guten Tag Lennart,

Lahnstein ist eine der größten waldbesitzenden Kommunen in Rheinland-Pfalz. Bisher hat der Wald in der Regel einen positiven finanziellen Deckungsbeitrag zum kommunalen Haushalt beigetragen. Durch den Verlust praktisch der gesamten Fichten durch Borkenkäferbefall infolge des Klimawandels, wird der Wald für die absehbare Zukunft keinen positiven finanziellen Deckungsbeitrag mehr leisten können.

Jedoch hat der Wald zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels und der derzeitigen kriegerischen globalen Verwerfungen eine überlebenswichtige Funktion für unsere Gesellschaft.

Hierbei ist die Holzproduktion sowohl für den Naturschutz, die CO2-Bindung und den stofflichen und energetischen Einsatz des Rohstoffes Holz von zentraler Bedeutung. Statt einer in der Gesellschaft geforderten Reduktion der Holznutzung benötigen wir eine temporäre Steigerung der Holznutzung. Dies ist ohne einen entsprechenden Anteil von schnellwüchsigen Nadelhölzern nicht zu realisieren, weil Laubhölzer aufgrund ihrer Holzeigenschaften keine in größerem Umfang nachhaltig nutzbaren Holzprodukte liefern.

Aufgrund dieser Zusammenhänge und wissenschaftlicher Erkenntnisse beantragt die SPD-Stadtratsfraktion die schnellstmögliche Entwicklung und Erstellung einer Waldstrategie für den Lahnsteiner Stadtwald.

Diese Waldstrategie muss besonders folgende Maßnahmen enthalten:

  • eine schnellstmögliche Wiederaufforstung aller Kahlflächen
  • die Begründung von Waldbeständen mit Nadelholz als Zielbestockung. Hierbei wird eine Bestandsbegründung mit Laub- und Nadelholz vorgenommen, bei der das Laubholz dienende Funktion hat
  • ein Nutzungskonzept für die bestehenden Bestände, das sowohl eine energetische als auch eine stoffliche Nutzung ermöglicht
  • ein Nutzungskonzept für Vorwaldbaumarten und sogenannte Neophyten, wie Birke, Weide, Robinie etc.
  • eine Abstimmung mit der Landes- als auch der Bundesebene, damit dieses Konzept eine gesamtgesellschaftliche finanzielle Förderung erhält.

Um die Folgen des Klimawandels und die Abhängigkeit von fossilen Energien und Rohstoffen zu reduzieren, ist es notwendig Maßnahmen für eine nachhaltige und regionale Wirtschaftsentwicklung zu initiieren und schnellstmöglich umzusetzen.

Zur Beantwortung von Rückfragen steht Ihnen unser Ratskollege Matthias Boller gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Gabi Laschet-Einig, Fraktionsvorsitzende

 

 
 

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