Das aktuelle Hochwasser hat gezeigt, dass Hochwasserereignisse weiterhin für Lahnstein eine Gefahr darstellen. Nach einem Ortstermin am Lahnufer will die SPD Lahnstein deshalb im zuständigen Fachbereichsausschuss von der Stadtverwaltung über den aktuellen Stand der Planungen zum Hochwasserschutzkonzept informiert werden und dieses wichtige Thema auch im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Starkregenprävention in den städtischen Gremien beraten.
Kommunales
Wichtig ist es aus Sicht der SPD zu erfahren, wie es mit dem Hochwasserschutzkonzept weitergehen soll, nachdem vor einigen Jahren von Seiten des Landes aus wirtschaftlichen Gründen das Aus für einen baulichen Hochwasserschutz verkündet wurde, auf den die betroffenen Bürger und auch Verwaltung und Politik jahrelang gehofft hatten. Dieser bauliche Schutz hätte Niederlahnstein zwar vor einem durchschnittlich alle 20 Jahre auftretenden Hochwasserereignis geschützt (HQ20), wäre wegen des wasserdurchlässigen Untergrunds aber mit umfangreichen Tiefbauarbeiten sehr aufwendig gewesen. Ein Gutachten des Landes kam deshalb damals zu dem Schluss, dass die Kosten von über 20 Millionen Euro in keinem Verhältnis zur Schutzwirkung gestanden hätten. Anstelle des baulichen Hochwasserschutzes sollten in Lahnstein vom Hochwasser bedrohte Bürger in einem Pilotprojekt des Landes zur Förderung von individuellen baulichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz unterstützt werden. Hierzu hat das Land projektbezogen auch Gelder zur Verfügung stellt. Im Workshop März 2019 wurden betroffenen Bürgern angeboten, sich bei dem beratenden Ingenieurbüro mit ihren hochwassergefährdeten Objekten zu bewerben. Bisher erhielten die Bewerber zu ihren Anträgen, wie z.B. den Einbau wasserdichter Türen, noch keine Rückmeldung wie SPD Mitglied und Vorsitzender der Hochwassernotgemeinschaft Walter Ludwig betont. Daher ist es aus Sicht der SPD wichtig über den Fortgang des Projekts zu informieren und das Projekt zeitnah fortzusetzen, da vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung in der Zukunft besonders im Winter vermehrt mit starken und anhaltenden Niederschlägen gerechnet werden muss, worauf SPD Stadtratsmitglied und Umweltexperte Mattias Boller hinweist. In dieses Konzept könnten auch individuelle bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Starkregenereignissen einbezogen werden, die ebenfalls zu massiven Schäden führen können, wie sich im Juli 2023 im Stadtteil Friedland zeigte. Auch wenn umfassende bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen, wie sie beispielsweise in Braubach oder Vallendar realisiert werden konnten, nicht umsetzbar sind, könnten gezielte Einzelmaßnahmen an den betroffenen Häusern und der städtischen Kanalisation den Hochwasserschutz aus Sicht der SPD Lahnstein verbessern. Ausdrücklich bedanken möchte sich die SPD Lahnstein, so die beiden Vorsitzenden Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser, bei den Beschäftigten des Bauhofs für die immer wieder notwendige Reinigung der Uferbereiche sowie bei der Feuerwehr, dem THW und allen Rettungsdiensten die im Notfall zur Unterstützung der Bevölkerung bereitstehen.